Graffiti und Street-Art: News Nr. 203/07
©Institut für Graffiti-Forschung, 0043 699 8139
0029, Originalgröße der Abbildungen: 4 - 10,3 MegaPixel, Presse-,
Verlags- und Fotoservice: http://graffitieuropa.org/foto.htm
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2007-11-09 - Gruft auf einem
Wiener Friedhof - Gestaltung durch den bekannten
österreichischen Writer SKERO
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2007-11-06Sehr geehrter Herr Mag. Siegl,
mein Name ist .... und ich bin Studentin der Publizistik- und
Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien und muss für
eine Übung im Bereich Journalismus einen Artikel über Graffitis in
Wien schreiben. Auf der Homepage des Instituts für
Graffiti-Forschung bin ich nun auf Ihre Kontaktdaten gestoßen. Ich
hätte einige Fragen bezüglich Graffitis im Allgemeinen und speziell
in Wien und hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können!
Liebe Frau .... - bitte korrigieren sie ihre
Schreibweise GRAFFITIS - diese ist im wissenschaftlichen Bereich
unüblich und wird so nicht verwendet. Siehe dazu und zur
Wortherkunft - Definition des Begriffs Graffiti -
http://www.graffitieuropa.org/definition.htm
Meine Fragen sind:
Wer sprayt vor allem? Und was wird hauptsächlich gesprayt?
Vor allem sind es künstlerisch interessierte
junge Leute die der Writer-Kultur angehören. Die Intentionen sind
unterschiedlich, in erster Linie künstlerische, weiters spielt
natürlich auch der Provokationsgedanke eine gewisse Rolle bei
manchen Aktivisten.
Was bezwecken die Jugendlichen Ihrer Ansicht nach damit?
Es sind weitaus nicht nur Jugendliche, die an
der Writer-Kultur beteiligt sind. Sie leben v.a. ihr künstlerisches
Potential aus, und wirken aktiv an der Stadtgestaltung mit.
Wie steht die Stadt Wien zu den Graffitis?
Die Stadt Wien vertritt eine sehr vernünftige
Graffiti-Politik, indem ausreichend legale Flächen zur Verfügung
gestellt wurden.
Es gibt ja spezielle Plätze, an denen es erlaubt ist, legal zu
sprühen. Werden diese genutzt? Sind die illegalen Graffitis dadurch
weniger geworden?
Selbstverständlich werden diese Flächen
genützt, es ist ja nur dort möglich künstlerisch wertvolle Pieces zu
schaffen - ohne Zeitdruck und bei Tageslicht. Und es gilt die
Gleichung: viele legale Flächen - wenig illegale Graffiti.
Wie sehen die Strafen für illegale Sprayer aus?
Siehe dazu die ifg-Seite "Graffiti und
Strafrecht" -
http://www.graffitieuropa.org/strafrecht.htm
Seit wann wird die Graffiti-Kultur – speziell in Österreich/Wien –
schon untersucht bzw. dokumentiert?
Das von mir gegründete Wiener Graffiti-Archiv
besteht seit Ende der 1970er-Jahre - siehe:
http://www.graffitieuropa.org/archiv.htm
Was hat Sie persönlich dazu bewogen, sich mit dem Thema Graffiti so
eingehend zu beschäftigen?
Die Graffiti-Forschung ist ein völlig
eigenständiger Bereich der Medienwissenschaft und als solcher
äußerst umfangreich und nur im Rahmen eines Instituts zu bewältigen,
siehe:
http://www.graffitieuropa.org/
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir in Bezug auf diese Fragen
eine paar kurze Statements geben könnten!
Viele Dank und mit freundlichen Grüßen, ....
Näheres entnehmen sie bitte unserer
Literaturliste:
http://www.graffitieuropa.org/edition.htm
, hier die Literaturangabe zu den beiden Basiswerken:
Norbert Siegl, 2001: Graffiti-Enzyklopädie. Von Kyselak bis
HipHop-Jam. ISBN 978-3-85437-199-1, Österreichischer Kunst- und
Kulturverlag, Wien
Der Graffiti-Reader. Susanne Schaefer-Wiery und Norbert Siegl, 2006:
Essays internationaler Experten zum Kulturphänomen Graffiti und ein
ausgewählter Bildteil aus der "Grafffiti-Dokumentation Europa". ISBN
3-901927-19-0, graffiti edition, Wien
Alles gute für Ihre Arbeit! Mit freundlichen Grüssen, Norbert Siegl
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Wien, 2007-11-05 - Thema: legale graffiti-walls
Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin Stadtrat in Mössingen
(Baden-Württemberg). Gemeinsam mit einigen weiteren Stadträten
wollen wir städtische Flächen freigeben, um Jugendliche dort legal
sprayen zu lassen. In unserer letzten Sitzung hat uns nun ein
Polizist aus Tübingen über vorwiegend negative Erfahrungen mit
legalen Sprayer-Aktionen berichtet. Um dem entgegenzutreten,
brauchen wir dringend authentische Erfahrungen mit derartigen
Projekten.
Im Internet bin ich auf Hinweise gestoßen, dass Ihr Institut die
Folgen der Freigabe städtischer Flächen für legales Sprayen
untersucht hat und belegen kann, dass sich sich dadurch die Zahl
illegaler Graffitis reduziert. Hierüber bitte ich Sie um
Hintergrundinformationen. Besonders wichtig ist für uns die
Einschätzung, ob im Umfeld legaler Sprayer-Aktionen illegales
Sprayen eher zunimmt oder eher abnimmt. Wenn Sie uns kurz Ihre
eigenen Erfahrungen schildern können, einen Abschlußbericht oder
weitere Veröffentlichungen zu Ihrem Projekt haben oder über die
wissenschaftliche Publikationen zum Thema wenn möglich sogar als pdf
zusenden könnten, so wäre das eine große Hilfe für uns und die
Jugendlichen unserer Gegend.
Schon mal herzlichen Dank für Ihre rasche Unterstützung!
Ihr
......
72116 Mössingen
Sehr geehrter Herr Dr..... !
Interessanterweise tauchen diese Fragen immer wieder auf, erst waren
es die großen Städte, jetzt schon die kleineren und demnächst werden
es die Dörfer sein.
Kurz gesagt:
es gibt dazu naturgemäß keine übertragbaren Studienergebnisse - da
die Materie von sehr vielen Faktoren abhängig ist - sondern nur
Beobachtung der Auswirkungen toleranter bzw. repressiver
Graffiti-Politik. Und hier kann man grob gesprochen zwei Modelle
unterscheiden:
Das Modell Berlin - wo es bis heute keine offiziell legalen Flächen
gibt und wo eine Sonderkommission mit 35 Beamten!!! seit Jahren
jugendliche Sprayer jagt . Das Resultat ist bekannt: Berlin
entwickelte sich zur Graffiti-Hauptstadt von Europa, nirgendwo sonst
wird das Räuber und Gendarm-Spiel derart spannend inszeniert. Und
das alles auf Kosten der Steuerzahler. Mit dem großen Gewinner
Polizeiapparat und mit einem Ergebnis, dass der eigentlichen
Intention widerspricht, nämlich einer wild wuchernden Nacht und
Nebel-Graffiti-Kultur.
Wien wiederum ging einen völlig anderen Weg. Es stehen hier
ausreichend legale Flächen zur Verfügung und polizeiliche Verfolgung
ist damit überflüssig. Ausreichend Zeit und Tageslicht bei der
Graffiti-Produktion macht es möglich, dass reizvolle und
künstlerisch wertvolle Pieces entstehen können, die eine
Bereicherung des Stadtbildes darstellen.
Mössingen kann sich also entscheiden:
wuchernder Polizeiapparat, viele frustrierte und vorbestrafte
Jugendliche, hässliche Nacht und Nebel-Produktionen, ... oder ...
ausreichend legale Flächen für dieses künstlerische
Ausdrucksbedürfnis Jugendlicher.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ausführungen eine kleine
Entscheidungshilfe zu bieten und stehe natürlich auch weiter gerne
für Fragen zur Verfügung. Weitere Information zur Thematik finden
sie in folgender Internet-Veröffentlichung:
http://de.indymedia.org:80/2005/04/112587.shtml
Mit freundlichen Grüssen, Mag. Norbert Siegl
Institut für Graffiti-Forschung
www.graffitieuropa.org
graffiti@chello.at
skype: graffitiforschung
0043 699 8139 0029
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2007-11-03 - Quickpieces -
NESTA - CURTIS - BOY - Wien-Donaukanal
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2007-11-03 - Schriftgraffito -
sexueller Kontext - in der Tradition der Reime, die man
gelegentlich auf Männer-Klos finden kann. Insgesamt ist die schöne
und uralte Kultur der Klo-Graffiti stark im Rückzug - siehe dazu
auch:
http://www.graffitieuropa.org/klograffiti.htm
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2007-11-03:
Street-Art-Galerie in Wien Neubau.
Im Gegensatz
zur traditionellen Writer-Szene, mit ihrer kurzen Geschichte,
entwickelte sich bei den eher jüngeren Aktivisten der Street-Art ein
ausgeprägtes Bewusstsein für die historischen Wurzeln ihrer
Agitation.
Hier der spielerische Hinweis auf den großen
Graffiti-Aktivisten des Biedermeier - i.KYSELAK |
2007-11-03 - Entwicklungen am
jüngsten der offiziellen Wiener walls
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2007-11-02 - Graffiti und
Symbolforschung - NÖ - Kreation eines Anhängers der türkischen TIKB -
HAMMER, SICHEL und MASCHINENPISTOLE (NK)
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2007-11-02 - Graffiti-Thema
TSCHETSCHENIEN (NK)
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2007-11-01 - Graffiti-Style
FESH und ein ANARCHISMUS-A am Rande einer niederösterreichischen Bahnlinie
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2007-11-01 -
Graffiti-Thema ANARCHIE - Graffiti aus dem südlichen
Niederösterreich
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