2008-09-21:
Die traditionelle Wahlkampfdokumentation des Instituts
für Graffiti-Forschung - Graffiti auf Wahlplakaten -
http://www.graffitieuropa.org/wahl08/index.htm . Im Zuge der
Aussendungen wandte sich die APA an das ifg, siehe unten, der
Bericht wurde in modifizierter Form von 6 unterschiedlichen
Zeitungen in Österreich wiedergegeben, Quelle INTERNET, Suchbegriffe
"INSTITUT FÜR GRAFFITI-FORSCHUNG". Aussendung der APA (Austria
Presse Agentur) zum Thema:
/APA0024 5 II 0313 So, 21.Sep 2008
Wahlen/Nationalrat/Parteien/Werbung/
*NR-Wahl: Das Bekritzeln von Wahlplakaten hat wieder Saison BILD*
Utl.: Verschiedene Formen von Verfremdung anzutreffen -
Graffitiexperte Siegl: "Breit gefächertes Spektrum"
Wien (APA) - Wahlplakate erfüllen nicht nur ihre Funktion als
Verbreitungsmedium für Botschaften der Politiker, auch Bürger nutzen
diese Oberfläche zur Kommunikation. Durch Aufkleber, Graffiti oder
andere Verfremdungen werden die ursprünglichen Botschaften verändert
und konterkariert. Das Spektrum der Urheber "erstreckt sich vom
80-jährigen Rentner bis zum sechsjährigen Schüler", so Norbert Siegl
vom Institut für Graffiti-Forschung (ifg) im Gespräch mit der APA.
"Zu keiner Zeit des Jahres beteiligen sich so viele Menschen an
Interventionen im öffentlichen Raum wie im Wahlkampf", erklärt Siegl.
Die Motivation reiche dabei von spontanen Aktionen, etwa beim Warten
auf die Straßenbahn, bis zu geplantem Vorgehen mit Konzept. Einzelne
Gruppen würden auch von politischen Parteien ausgeschickt, um
gezielt gegnerische Plakate zu attackieren. Besonders häufig
anzutreffen ist das "Schwärzen" der Gesichter. Dabei werden die
Gesichtszüge komplett übermalt oder nur gewisse Partien, wie Augen,
Mund oder Nase, verunstaltet.
"Politische und demokratische Anteilnahme" trifft laut Siegl
besonders Parteien mit "extremeren Ansichten und Botschaften". Ein
Beispiel aus dem aktuellen Wahlkampf wäre ein FPÖ-Sujet, dessen
Spruch "Jetzt geht's um uns Österreicher" zu "Jetzt geht's um
Reiche" überklebt wurde. BZÖ-Spitzenkandidat Jörg Haider wiederum
ist vermehrt mit der Bezeichnung "Lügner" oder einem Hitler-Bart
versehen worden.
Aber auch die regierenden Parteien werden von derartiger Kritik
nicht ausgespart. So wurde etwa Vizekanzler Wilhelm Molterer (V) mit
dem Spruch "Wir mögen dich nicht" bedacht, der auf Plakaten über
seine Stirn geschrieben wurde, während Aufkleber den
SPÖ-Spitzenkandidaten Werner Faymann als Marionette der "Kronen
Zeitung" darstellen.
Weniger heftig attackiert werden Parteien, die "niemanden
interessieren" und "langweilige Sujets" haben, so Siegl. Die
aktuelle Plakatkampagne der Grünen sei dafür ein Beispiel, findet
der Graffitiexperte. Seiner Meinung nach korrespondiert dies auch
mit dem tatsächlichen Wahlverhalten, da "heftig attackierte Parteien
beziehungsweise jene, die viele aufregen" besser abschneiden würden.
(I N T E R N E T - ifg online: http://www.graffitieuropa.org)
(Schluss) fpr/ks
APA0024 2008-09-21/08:00
210800 Sep 08
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