1.5.2002:
Guten Tag ! Ich bin auf diese Seite gestoßen und würde gerne
genauere Information zur euren Tätigkeiten bekommen. Ich bin ein
junger Künster aus Bonn und arbeite nun schon mehrere Jahre als
Grafitti-Künstler und bearbeite ausschließlich legale Aufträge.
Bisher habe ich zahlreiche Arbeiten geschaffen die vordringlich
Werbe und Gestaltungszwecken dienten.
Meine Interesse bezieht sich momentan jedoch mehr auf künstlerische,
freie Arbeiten die zum Ausdruck bringen das Grafitti einfach ein
weiteres Medium der Darstellung ist, das bei dem Rezipienten einen
ganz anderen Wirkungsgrad hat. Grafitti bedeutet für mich eine
Verstärkung der Identifikation mit meiner Kunst .
Ich würde mich über eine Antwort freuen. Vielen Dank
Hallo Herr ... - wie kommt man eigentlich auf GRAFITTI???
Sonst: es kommen immer wieder diverse Anfragen herein von
Leuten die Aufträge zu vergeben haben. Wenn sie eine kurze
Selbstdarstellung schicken, mit einigen guten jpg's, geben wir das
gerne in die news-seite auf graffiti.netbase.org ( http://graffitieuropa.org/enzyklopaedie.htm
).
Schönen Sonntag noch und Gruß aus dem sommerlichen Wien!
Institut für Graffiti-Forschung
Information zum ifg-Projekt "Graffiti und rechtsextreme Kommunikationsmuster" In den letzten Jahren häufen sich Graffiti in denen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und allgemeine Intoleranz gegen "Fremdes" propagiert werden. Das ifg-Projekt "Graffiti und rechtsextreme Kommunikationsmuster" wird - in Zusammenarbeit mit dem Berliner und Wiener Graffiti-Archiv - diese Kommunikationselemente auf einer eigenen Seite darstellen. Es soll damit der allgemeinen Verdrängungstendenz diesen Themen gegenüber entgegengewirkt werden und die Bevölkerung aktiv miteinbezogen werden. Anhand der Kommunikationsmuster soll darüber hinaus eine konkrete Aufklärung über Sinn und Unsinn dieser weitverbreiteten Ansichten ermöglicht werden. Einen ersten Entwurf zum Projekt finden sie demnächst auf folgender Instituts-Seite: http://graffitieuropa.org/rechts.htm .
30.4.2002:
Kurier, 30.4.02, S.5:
ich bin ... und beschäftige mich zur zeit im rahmen eines entwerfenprojektes an der t-uni ibk mit tags in innsbruck
dabei sind mir besonders häufig die kürzel TMS, bien, B7K und 165 aufgefallen. könnt ihr mir sagen, was sie bedeuten und woher sie stammen und ob sie
vielleicht weiter verbreitet sind, jeweils einen schöpfer haben oder von
vielen benutzt werden.
29.4.2002:
Ein dramatisches Beispiel zur Aktualität politischer Graffiti findet man im SPECTRUM, V, der Tageszeitung "Die Presse" von 27.4.2002: Einer Buch-Rezension von Vladimir Vertlib (Der erste und der letzte Stein) ist zur Illustration ein Foto beigegeben, das einen palästinensischen Steinewerfer vor dem Schriftzug "Jerusalem gehört uns" zeigt.
Zwei Kleber aus Wien (Randphänomene zum klassischen Graffito):
28.4.2002: Informationen von Herrn Prof.Chaniotis aus Heidelberg zu Arbeiten über historische Graffiti: Lieber Herr Siegl, haben Sie vielen Dank für Ihre Nachfrage bezüglich der Graffiti-Forschungen in unserem Seminar. Es handelt sich ganz konkret um die Sammlung und Auswertung von Graffiti (kurze Texte und religiöse Symbole) in der kleinasiatischen Stadt Aphrodisias (etwa aus dem 2.-6. Jh. n. Chr.). Eine erste Präsentation der jüdischen Graffiti ist geplant in der Zeitschrift Scripta Classica Israelica (erscheint wohl im Sommer 2001). Einige Graffiti von Aphrodisias finden Sie in den Büchern von Charlotte Roueche, Aphrodisias in Late Antiquity. London 1989 und Performers and Partisans at Aphrodisias in the Roman and Late Roman Periods. London 1993. Ich gebe Ihnen auch die Titel einiger Bücher und Aufsätze, in denen Sie Informationen über Graffiti im Altertum finden: Diehl, Ernst, Pompeianische Wandinschriften und Verwandtes. Berlin 1930 (2. Auflage). R. Veno Ricciardi, Pictorial graffiti in the city of Hatra, in E.Dabrowa (ed.). Ancient Iran and the Mediterranean World (Electrum 2), Krakow 1998, 187-206 Wagner, Guy, Les oasis d’Égypte à l’époque grecque, romaine et byzantine d’après les documents grecs. Recherches de papyrologie et d’épigraphie grecques. Cairo 1987, 8-10, 23-44, 48-61, 65f., 62-81; Crawford, J.S., The Byzantine Shops at Sardis. Cambridge-London 1990, 17f., 65, 79, 84-89 Lauffray, Jean, Halabiyya-Zenobia, place forte du limes oriental et la Haute-Mésopotamie au IVe siècle. Paris 1991, 231-237 Alzinger, Walter, Ephesiaca II, in Gerhard Dobesch & Georg Rehrenböck (Hg.), Die Epigraphische und altertumskundliche Erforschung Kleinasiens: Hundert Jahre Kleinasiatische Kommission der Österreichische Akademie der Wissenschaften. Akten des Symposiums vom 23. bis 25. Oktober 1990. Wien 1993, 49-58. Taeuber, Hans, Graffiti als Hilfsmittel zur
Datierung der Wandmalerein in Hanghaus 2, in Peter Scherrer, Hans
Taeuber und Hilke Thür (Hg.), Steine und Wege. Festschrift für Dieter
Knibbe zum 65. Geburtstag. Wien 1999 Mit freundlichen Grüßen, Ihr Prof. Dr. Angelos Chaniotis
27.4.2002: Info zu einer Neuerscheinung mit Bezug zu Toilettengraffiti: Leben, Meinungen und Wirken der Witwe Wetti Himmlisch. Memoiren einer Wiener Toilettenfrau um 1900. Neu herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Payer, Wien: Löcker-Verlag 2001, 176 Seiten
26.4.2002:
Marion
Schulze: Frau Schulze stellt in ihrer Examensarbeit eine differenzierte Betrachtung zur Rolle der Fotografie, im speziellen im Zusammenhang mit Graffiti, an. Hier die kurze Zusammenfassung der umfangreichen Arbeit:
Graffiti
sind als oppositionelle Ausdrucksform schon seit Pompeji nicht mehr von
den Wänden der Straßen wegzudenken. Die Verknüpfung der Graffiti mit
der Fotografie begann jedoch erst 1930, als Brassai auf die
Kratzgraffiti in Paris aufmerksam wurde. Brassai ist in diesem
Zusammenhang Schlüsselfigur in zweierlei Hinsicht: Zum einen brachte er
die Graffiti als Kunst auf die Leinwände und zum anderen zeigte er
durch seine Graffitifotos die Möglichkeit der Bewahrung und Analyse der
Graffiti über die Zeit auf.
Im
Widerspruch zu Krauss’ 4. These, nach der in der Kunstgeschichte
niemals ein Fotograf auftaucht, „mit dessen Werk man ein neues Kapitel
der Kunstgeschichte überschreiben könnte,“ ist Brassai der Initiator
einer ganz neuen Ausrichtung der Kunst in der Mitte des 20.
Jahrhunderts. Künstler wie Dubuffet und Tápies nehmen die Graffiti in
ihren Werken auf und sind Beginn einer Traditionslinie, in der die Natur
des Graffito und dessen Art der Herstellung die Kunst in eine neue
Richtung treibt. Diese Entwicklung fand ihren Höhepunkt in den Arbeiten
der Abstrakten Expressionisten. Zwar ist die gegenseitige Einflussnahme
zwischen Aaron Siskind und den Abstrakten Expressionisten nicht
eindeutig, doch kann man vermuten, dass auch er mit seinen künstlerischen
Fotos die Arbeiten seiner Malerfreunde beeinflusste.
Brassai
war auch einer der ersten, der die Graffiti mit dem Medium Fotografie
kategorisiert und charakterisiert hat. Dieser reproduzierende Gebrauch
der Fotografie ist heute unerlässlich für die Erforschung des Phänomen
Graffiti. So hat Norbert Siegl, der Begründer des Wiener Graffiti
Institut, seit 1978 Graffiti abgebildet und mittlerweile ein Archiv von
20.000 Dias, Color- und SW-Fotos zusammengetragen. Für die
Dokumentation der Graffiti
als Kunst und Subkultur sind Martha Cooper und Henry Chalfant mit ihrem
Buch wegweisend und Fotografen wie Jakobson folgten ihren Spuren. Dies
ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass durch das „American
Graffiti“ diese Ausdrucksform eine ganz neue Bedeutung gewonnen hat.
Sind die Graffiti zwar
immer noch die Sprache der Wände, so weiß man mittlerweile auch die
Graffiti als eigenständige Kunstform zu schätzen. Die Fotografie wird
jetzt fast ausschließlich als Medium eingesetzt, die vergängliche
Kunst Graffiti für die Ewigkeit zu reproduzieren und das Foto von dem
Graffito bekommt den gleichen Stellenwert, wie das Graffito selbst.
In der Fotografie von Graffiti finden diese entgegengesetzten Zeichensysteme zusammen. Die Fotografie als universelle Sprache, die zum größten Teil die Zeichenflut unserer urbanen Landschaften konstituiert, ist das wichtigste Medium für die Writer und Wissenschaftler geworden, um eine bleibende Evidenz dieser „Gegenzeichen“ zu haben.
KURIER, 26.4.2002, S. 8: Rettung dank Klo-Graffito nach sechs Monaten Gefangenschaft. In dem namentlich nicht gekennzeichneten Artikel wird berichtet, dass
eine - von einem Fernfahrer - entführte Frau "mit einem Filzstift,
den sie in ihren Strümpfen versteckte, ihre Hilferufe in WCs (auf
Rastplätzen) hinterließ".
25.4.2002:
Hallo Herr Siegl ! Sehr geehrter Herr ...!
Zuletzt veröffentlichte Ausgabe: News Nr.10 - 010.htm
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Institut für Graffiti-Forschung last update: 30.04.2002 |