Graffiti-News Nr.32
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©Norbert
Siegl, Wiener
Graffiti-Archiv, Dokumentation August 2002 |
Sprayer-Kultur in Mainz - eine Anfrage bei diversen Ämtern, dem Bürgermeister und den im Stadtrat vertretenen Parteien.
Mit der Bitte um baldige Antwort, freundliche Grüße,
Die Rückmeldungen:
Momentan liegt eine Entscheidung im Mainzer Stadtrat zur Verabschiedung eines Konzeptes "Massnahmen gegen illegale Farbschmierereien an". Pädagogische
Maßnahmen sollen dabei sein: Die Freigabe von legalen Flächen und die Initiierung von Projekten durch das Jugendamt.
Leider kann ich Ihnen nicht mehr berichten. Ihre Homepage zu Graffiti haben wir mit Interesse verfolgt. Von der e-mail Adresse ingrid.breitenstein@stadt.mainz.de erreichte uns folgende, mit H.Fischer unterzeichnete Mitteilung, sie lässt sich also keinem bestimmten Amt zuordnen, ohne vorher Namensrecherche zu betreiben:
Sehr geehrter Herr Siegl, unser Amt ist die falsche Adresse für Ihr Begehren, "legale" Graffiti-Flächen zu benennen. Wir führen seit Jahren einen bisher leider nur eingeschränkt erfolgreichen Kampf
gegen jede Art von Graffiti-Schmierereien. Auf unsere Unterstützung darf niemand hoffen, der sich für Sprayer einsetzt, die ihrem "Hobby" nachgehen wollen.
Sehr geehrter Herr Fischer!
Karin Trepke
Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Fraktion ist in keinster Weise für die Vergabe oder Bekanntgabe von legalen Graffiti-Flächen zuständig. Wir bitten Sie, sich an das Mainzer Sozialdezernat, zu wenden.
From: "Thomas Hauf" <thomas.hauf@spd-stadtratsfraktion-mainz.de> 9.8.02
Sehr geehrter Magister Siegl, die SPD-Fraktion im Mainzer Stadtrat tritt für die Zurverfügungstellung von Flächen für legales Sprayen ein und wird die Ihnen bekannte Vorlage der Verwaltung auch unterstützen. Die Argumentation, dass legale Graffiti illegale Schmierereien nach sich zieht, können wir nicht teilen. |
Historische Dokumente der
Sprayer-Kultur von legalen Flächen in
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5.8.2002
Im heutigen KURIER wird auf Seite 8 über eine nächtliche Sprayaktion in Hennersdorf, im Bezirk Mödling berichtet. Insgesamt wurden 25 Häuser, zwei Wartehäuschen, zwei Fahrzeuge, das Bahnhofsgebäude sowie einige Hinweisschilder besprayt. Der Kurier beziffert den Schaden mit 40.000 Euro, die Polizei fahndet nach den Urhebern.
Aktionen dieser Art schaden der Akzeptanz des Graffiti-Writing im allgemeinen, der Ruhm ist sehr zweifelhaft und man kann nur jedem Jugendlichen vor ähnlichen Aktionen abraten. Ein Beitrag zur Prävention, den die öffentliche Verwaltung leisten kann, ist die Freigabe von ausreichenden legalen Flächen.
Wien 1994, ©Norbert Siegl,
Wiener
Graffiti-Archiv |
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Zuseher: Einer der ersten und bekanntesten Sprayer Österreichs: Frühe Vermarktungen der HipHop-Kultur - Verkauf von T-Shirts mit Sprayer-Motiven:
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4.8.2002
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Kurze Meldung im KURIER vom Samstag (3.8.02, S. 8):
FP fordert Schutzanstrich gegen Graffiti
Dem Bericht zufolge ist den Wiener Freiheitlichen die Sprayer-Kultur ein
Dorn im Auge. Die Graffiti-Beseitigung koste der Stadt Wien jährlich 20
Millionen Euro. Daher der Vorschlag, Gebäude durch spezielle Anstriche
zu schützen. Reinigungsunternehmen würden solche Anstriche anbieten,
die Kosten liegen bei 140 EURO pro Liter, ein Liter reicht für eine
Fläche von bis zu 100 Quadratmeter.
"Sehr geehrte Damen und Herren, als ich vor einigen Wochen ihre Seite im Internet besuchte, war ich etwas überrascht. Denn Grafitti auf Psychologischer Sicht zu betrachten empfand ich als selten, um nicht zu sagen bis dato für mich einmalig. Da meine Partner und ich zur Zeit im Begriff sind in Erfurt eine Grafitti Ausstellung durchzuführen und Grafitti als Kunst, Lebensstill und Aussdrucksform darzustellen, sind wir auf der Suche nach Partnern. Wie ich Ihnen im oberen Abschnitt schon mitteilte würde ich gerne mit Ihnen Kontakt aufnehmen um auch den Psychologischen Aspekt mit einzubringen. Nun meine Frage wäre dies auf irgendeineweise möglich? Ich denke auch das wir ihnen in anderen Bereichen, wie etwa Gedankenausstausch, Wissen etc., auch etwas bieten könnten. Über eine Baldmögliche Antwort würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen ..."
KURZE MITTEILUNG ÜBER DIE WRITER-SZENE IN BUDAPEST:
Sent: Saturday, August 03, 2002 6:44 PM
Subject: graf
hi! Da ich heute auf der suche nach Ideen für eine Illustration über eure Diskussion mit dem schweizer "König der Bärte" gestossen bin und eueren Nachtrag gelesen habe:
WARD IHR NOCH NIE IN BUDAPEST?!!
die beste Aktion: ich gehe am hellen Tag bei einem Writer vorbei der in 1,5m hohen Chromlettern "FUCK POLICE" neben die Hauptdurchzugssraße schreibt. Einen Stunde später, auf dem Rückweg, klebt das nächst Piece darüber und der Rest wurde mit "Toy" gecrossed. Tja, das ist Budapest, dort interessiert es keine Sau. Keine!
Der Rest der Stadt ist bis auf eine Höhe von ca. 3m (wie man dort hinauf kommt frage ich mich noch heute) angemalt, getaged und mit t-ups versehen. Sogar die Pseudo u-bahn/straßenbahn -tunnels sind bei jedem Eingang angefangen bis zum Ausgang angemalt. Tja, soviel zu eurer Frage: "Was wäre wenn...."
(Auszug aus dem letzten mail auf http://graffiti.netbase.org/kingbart.htm) "Nachtrag: Was wäre eigentlich, wenn sich die gesellschaft von den (illegalen) sprayern nicht provozieren lassen würde, wenn eine stadt es als völlig normale entwicklung hinnehmen würde, dass nach und nach sämtliche öffentliche flächen in einem farbnebel versinken? Keine zeitung würde darüber berichten, keine anzeigen von bewohnern, die sich gestört fühlen, keinerlei interesse der polizei???
Woher käme dann der ruhm, wenn grundsätzlich alle flächen frei wären? "
grüße, ...
©Norbert
Siegl, Wiener
Graffiti-Archiv |
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FOLAR - Style von einem der Wiener walls |
3.8.2002
Forschungsschwerpunkt: |
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Graffiti-Tags aus Wien-Margareten - SIEG, SILBE, BEATCH, teilweise aus den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts stammend. Im Original sind alle drei Schriften relativ groß ausgeführt - ca. eineinhalb Meter lang. Dokumentation August 2002, ©ifg |
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Protestgraffito gegen die österreichische
Bundesregierung (in der häufig anzutreffenden |
2.8.2002
Anfrage: Hier die rasche Beantwortung (innerhalb eines Tages): Es erreichte uns ein e-mail von Frau Manuela Tertschnig aus dem Büro des Bürgermeisters, sie teilt folgende Flächen als offiziell freigegeben mit: 1.) pfeiler der autobahnbrücke über den lendkanal
(bitte nicht die pfeiler der eisenbahnbrücke!!!) Weiters kam ein FAX von Rene Cerne vom Klagenfurter Bürgerservice - in dem übermittelten Text werden drei legale Flächen bekanntgegeben:
Aus dem FAX geht weiters hervor, dass der
Jugendreferent der Stadt auf der Suche nach weiteren legalen Flächen
ist - Angebote von interessierten Bürgern werden unter der Klagenfurter
Nummer 0463/537-2300 entgegengenommen. |
Piece von einer der legalen Wände in Wien. Dokumentation August 2002, ©ifg: |
Den Zugang zu allen bisher veröffentlichten News-Artikeln mit kurzer Inhaltsangabe (Schlagwörter, Keywords) finden sie in der Graffiti-Enzyklopädie
Zuletzt veröffentlichte
Ausgabe (Graffiti-News Nr. 31): Graffiti
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