Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschungneu: Graffiti-Museum Wien - www.graffitimuseum.at |
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1.8.2002
Argumente und Vorstellungen zur Verschönerung einer privaten Fläche:
Ich habe nach Eingabe der Suchbegriffe "Graffiti" und "Saarbrücken" als Ergebnis eine e-mail einer Saarbrückerin an Ihr Institut mit der Beschwerde über zu wenig freie Flächen zum Besprühen gefunden. Ich suche händeringend eine(n) Künstler(in), die(der) mir die Seitenwand meiner Garage und das Garagentor besprüht.
Können Sie vermitteln? Einzige Bedingung: Ich möchte bei der Motivauswahl mitreden können.
wir werden das e-mail weiterleiten - allerdings befürchte ich, dass sich
die von ihnen angesprochene künstlerin nicht mehr in saaarbrücken befindet - sie erwähnte eine geplante übersiedlung nach berlin...
falls sie sich nicht bei ihnen rührt, können wir ihnen gerne einige andere künstler empfehlen (das ist allerdings eine kostenfrage - null-budget-aufträge möchten wir nicht weiterleiten!)
oder sie nehmen kontakt mit dem bezirksbürgermeister, herrn prell, auf - dieser initiierte ja unseren infos zufolge eine graffiti-wand - vielleicht können sie dort kontakte finden.
mit gruss Institut für Graffiti-Forschung
Hallo! Vielen Dank für die prompte Antwort. Den Punkt mit der Kostenfrage verstehe ich nicht ganz. Ist damit eine Vermittelungsgebühr für Ihr Institut gemeint, oder eine Gage für den Sprayer? Falls letzteres zutreffen sollte, verstehe ich es erst recht nicht. Da beschweren sich die Sprayer, dass sie keine legale Flächen zur Verfügung haben und wenn dann jemand solche Flächen zur Verfügung stellt, soll derjenige noch dafür zahlen! Über die Materialkosten könnte man ja reden, aber darüber hinaus???
mit freundlichen Grüßen
wir verlangen natürlich nichts für die vermittlung, es waren honorare bzw. ihre preisvorstellungen gemeint...
wir kennen das von ihnen angesprochene problem inzwischen, daher wollten wir die finanzielle angelegenheit gleich vorweg abklären. ein wesentlicher unterschied zwischen einem auftragsgraffito - wie sie es wünschen - und freien legalen wänden besteht eben darin, dass auf freien wänden frei gearbeitet werden kann, dass sich dort gleichgesinnte treffen und dass ein - im sinne der sprayer - gutes bild den angestrebten "fame" also ruhm und ehre in der szene bewirkt, während sie von vorneherein eine mitsprache bei der motivwahl wollen, ihre angebotene fläche wahrscheinlich auch nicht so attraktiv gelegen ist, dass jemand damit bekannt werden könnte....
bla bla, wir wollen ihnen keine langen vorträge halten. wie überall sonst auf der welt ist es eben auch in diesem bereich so dass - wenn jemand etwas schönes haben will - es seinen preis hat und wir befürchten, dass sich für ihr sicher gut gemeintes angebot niemand
interessieren wird....
mfg, Institut für Graffiti-Forschung
Hallo! Ich habe Ihre Argumentation verstanden und kann sie bis zu einem gewissen
Grade sogar nachvollziehen. Aber wie Sie so schön sagten: Wie überall auf dieser Welt... muss der, der berühmt werden will, zuerst einmal was herzeigen.
Solange die Sprayer keine Flächen haben, die sie "dauerhaft" bemalen können, die man öffentlich bestaunen kann (ich wohne in einem großen Wohnviertel) und die nicht illegal sind, solange haben sie doch kaum eine Chance, aus der Anonymität und der Illegalität herauszukommen. Wenn man aber gleich schon "Honorare" verlangt, sieht es m.M. nach schlecht aus. Mit meinem Mitspracherecht bei der Motivsuche meinte ich nicht unbedingt Motivauswahl meinerseits (also Auftragsarbeit), sondern eher ein Vetorecht, wenn das beabsichtigte Spray-Gemälde z.B. gegen gute Sitten
verstoßen sollte, oder ähnliches. Außerdem ist das Angebot zur Übernahme der Materialkosten schon ein Entgegenkommen. Bei illegalen Sprays zahlt doch der Sprayer alles selbst und
muss damit rechnen, dass sein Werk sehr schnell wieder übermalt wird. (Außer Spesen nichts gewesen).
Aber dennoch war es für mich ein interessanter Kontakt mit Ihnen. Ich wünsche Ihren Sprayern viel Erfolg und immer genügend Lack in der Dose. mfg
P.S.: Mir ist noch etwas eingefallen. Sie schreiben, ich gebe es mit meinen Worten wieder,
dass die Sprayer mit ihrem Werk bekannt und berühmt (Ruhm und Ehre) werden wollen. Das heißt, sie machen mit ihrem Werk Werbung für sich selbst. Nun ist es aber in unserer Gesellschaft üblich, für Werbeflächen zu zahlen und zwar nicht wenig. Ich stelle Werbefläche kostenlos zu Verfügung und soll dafür auch noch zahlen? Ist das nicht eine verkehrte Welt?
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Beiträge
zur Verwendung von Symbolen Love and hate-Symbolik, eingebaut in
ein |
Dokumentiert
im Juli 2002, ©Norbert Siegl, |
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Graffiti und Symbolforschung:
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Die aktuellen Daten für Juli 2002:
Zählerstand (Hauptseite) 213.685 - ergibt durchschnittlich 459 Zugriffe pro Tag (= Ferien- und Urlaubseffekt).
©Norbert Siegl, Graffiti-Doku
Europa |
31.7.2002
Kleiner aktueller Beitrag zur falschen Schreibweise von Graffiti - entstanden beim Kauf einer Toner-Patrone für den ifg-Drucker... |
Graffiti und Indikatorfunktion:
Alle wichtigen Ereignisse und Anliegen der Menschheit sind in irgendeiner Form auch Thema in Graffiti. Hier das Thema HIV. Wien, Juli 2002, 15. Bezirk |
©Norbert
Siegl, Wiener
Graffiti-Archiv |
30.7.2002
Message, Mitteilung, Kommentar auf einem Piece
Wien, 19ter Bezirk, Juli 2002, ©Norbert
Siegl, |
Graffiti und Symbolforschung: Gespraytes Anarchisten-A aus Wien,
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Graffiti-Dokumentation Wien, Juli 2002, aktuelles Piece von einem der Wiener Graffiti-Walls: ©ifg |
From: Marc
To: ifg@t0.or.at
Cc: Marc
Sent: Monday, July 29, 2002 6:25 PM
Subject: Graffiti
Hallo, ich bin marc. ich bin ein sehr grosser graffiti liebhaber. was ich auf diese seite http://graffiti.netbase.org/rechts.htm aber sehe das sind rassistische parolen. ihr beschreibt das als graffiti ich finde das sollte geändert werden in schmierereinen den aûch wenn jemand graffiti ansich nicht kennt und auf das stosst dann denkt er es sei ein graffti.
ich finde graffiti ist eine kunstform die nicht missbraucht werden darf. leider wird sieh missbraucht. das sollte hir aber ganz klar stehen das das scheiss rassisten sind die ihre rassistischen parolen losswerden wollen.
es gibt auch keine änlichkeit mit einem graffiti den die parolen sind mit ganz normalen Filzstifte, Kugelschreiber Frabstifte usw., hingegen ein graffiti wird mit einer Sprühdose gemacht und die tags mit Marker gemacht.(aber ich denke das wisst ihr, wollte es einfach loswerden.) eine person die solche sachen schreibt ist eine schande der grösste virus der menschen der rassist, aber einer der eine sprühdose führt und ein riesiges kunst werk erschafft das ist ein künstler. peace, love, unity and fun, marc
ja gut und schön, wir freuen uns auch nicht über rechtsextreme
aussagen - graffiti
sind es trotzdem! graffiti haben nicht die sprayer für sich gepachtet oder erfunden, ganz im gegenteil! damit müssen sie sich wohl abfinden, dass graffiti nichts mit ideologien oder ästhetik zu tun haben, sondern einfach die älteste kommunikationsform der menschheit sind - so wie wir das auch klar und deutlich auf der website des ifg
darstellen -
http://www.graffitieuropa.org/kultur1.htm
es gibt übrigens auch nicht "ein graffiti", das wäre nämlich dann ein graffito...
in diesem sinne - manchmal ist die welt komplizierter als man dachte!
Institut für Graffiti-Forschung
From: Marc
To: Institut für Graffiti-Forschung
Sent: Monday, July 29, 2002 7:42 PM
Subject: Re: Graffiti
dann ist also Mona Lisa ein Graffito !!!!!!!!
wie kommt man darauf???
Institut für Graffiti-Forschung
29.7.2002
Graffiti in den offiziellen Medien:
Dass politische Graffiti sehr präzise Indikatoren für gesellschaftspolitische Ereignisse sind ist bekannt, wir berichteten bereits an einigen Stellen der ifg-website darüber. Ein aktuelles Beispiel (zum Konflikt in Israel) finden sie in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins profil (29.7.2002, profil 31, S. 75). Auf dem Foto ist ein Haus nach einem Bombenangriff der Israelis wiedergegeben, an der Wand sieht man einige Graffiti (u.a. auch in arabischer Schrift) "Das ist die amerikanische Waffe", "Das ist der israelische Frieden"...
©Norbert Siegl, http://graffitieuropa.org/wahlplakate.htm |
Privater Protestkleber gegen Hundekot, ein Thema
das man in verschiedenen |
Graffito von einer Wiener Wand, im Original ca.
drei Meter breit, mit politischer Aussage (falls
jemand über den genauen Inhalt Bescheid weiß, bitte um
Mitteilung):
Wien, Juli 2002, ©ifg Am 10.12.2002 erreichte uns zum obigen Motiv folgendes e-mail:
Hier die Auflösung der durch das
Burmagraffito entstandenen Frage: Es handelt sich um den Namen der Oppositionsführerin.
Mehr Infos über sie unter http://www.freeburmacoalition.org/frames/home.htm |
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28.7.2002
REGIONALES:
Die Wiener Rathauskorrespondenz teilt mit, dass die Bezirksvorsteherin des 14. Wiener Gemeindebezirks - Andrea Kalchbrenner - eine Neuerung im Matznerpark vorstellte. Ab sofort stehen dort fünf Wände für Graffiti-Künstler bereit. Begründet wird diese "Neuerung" damit, dass bisher schon manche Sprayer die Friedhofsmauer des Penzinger Pfarrfriedhofs nutzten, mit den Wänden steht nun eine geeignete Alternative bereit. Betont wird weiters in der Aussendung, dass sich alle Fraktionen in der Bezirksvertretung für die Errichtung der Graffiti-Flächen eingesetzt haben.
Nachdem der Matznerpark nur wenige Meter vom ifg-Büro entfernt ist, werden wir über die Entwicklungen an den Wänden berichten. Penzing beherbergt eine starke, historisch weit zurückverfolgbare Graffiti-Szene.
Nachtrag zu den "Graffiti-Wänden" (6.8.2002):
Es handelt sich dabei um einige freistehende und im Boden fixierte Flächen, hinten und vorne zugänglich und bespraybar. Insgesamt nichts was jemals zu einem tatsächlichen wall of fame werden könnte. Die Flächen sind in die Freizeitflächen des Parks integriert, es gibt daneben einen Fußballplatz und diverse Spielgeräte für kleinere Kinder sowie einen Tischtennis-Tisch ...
Immerhin - auch wenn die Bemühung etwas hilflos erscheint - wurde bei der Konzeption erkannt, dass es bei bestimmten Jugendlichen eben auch dieses Freizeitbedürfnis gibt und darauf Rücksicht genommen.
27.7.2002
Character - Detail aus einem Piece von einem der Wiener walls Dokumentation Juli 2002, ©ifg |
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©Norbert Siegl, 2002 |
26.7.2002
Betrifft:
Peter Kreuzer - Europäische Graffiti-Union
Im Zusammenhang mit den beiden Web-Veröffentlichungen zu Oldschool-Graffiti in München taucht immer wieder der Name Peter Kreuzer auf. Kreuzer war der erste, der ein Graffiti-Lexikon verfasste, in welchem - weit über die Sprayer-Kultur hinausgehend - der Begriff Graffiti in seiner umfassenden Bedeutung dargestellt wurde. Leider ist dieses Buch seit langem vergriffen.
Als besonders kommunikations- und kooperationsbereit erwies er sich uns gegenüber nicht. Es war klar, dass sich der empirisch, methodische Ansatz der Graffiti-Forschung - wie wir ihn verfolgten - sehr von Kreuzers volkskundlichem Ansatz unterschied. Nicht zuletzt ist es aber einem Gutachten Kreuzers mitzuverdanken, dass 1995/96 die Studie "Kulturphänomen Graffiti" im Auftrag des österreichischen Wissenschaftsministeriums durchgeführt werden konnte - siehe die zusammenfassende Website. Einige Jahre später wurde eine reduzierte Version dieser Arbeit als Graffiti-Enzyklopädie veröffentlicht.
Was aus dem Konzept EGU (Europäische Graffiti-Union) seither geworden ist, entzieht sich unserer Kenntnis - medial treten weder Kreuzer noch diese Organisation in Erscheinung. Falls jemand über Informationen verfügt, sind wir über eine Mitteilung dankbar!
Oldschool-Graffiti aus München (von Saul Len, Frankfurter Graffiti-Archiv). Hier zwei Bildbeispiele: ©Saul Len |
Schriftgraffito auf einem Müllcontainer neben
einer Kirche in Wien. Wien, 8ter Bezirk, Dokumentation Juli 2002
©ifg |
Den Zugang zu allen bisher veröffentlichten News-Artikeln mit kurzer Inhaltsangabe (Schlagwörter, Keywords) finden sie in der Graffiti-Enzyklopädie
Zuletzt veröffentlichte
Ausgabe (Graffiti-News Nr. 30): Graffiti
News, 30/2002
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