©Institut für Graffiti-Forschung, 0043 699 8139
0029,
Originalgröße der Abbildungen 3264 x 2448 Pixel,
Fotoservice: http://graffitieuropa.org/foto.htm
Graffiti und Street-Art: News Nr. 152/06
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06.04.12 - BIG DELIKT -
Graffiti aus dem Wiener Eisenbahnbereich
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06.04.12 - KRONOS -
Graffiti-Style
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06.04.12 - Sonderphänomen im
Randbereich zu Graffiti und Street-Art - Anklageschrift gegen die
österr.
Regierung, die USA, Israel, .... - Format A 4 - aufgeklebt
in einer Straßenbahnhaltestelle, ...
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06.04.11:
Graffiti-Thema Rassismus/Intoleranz
Seitens der Graffiti-Forschung erlaube ich mir einige Hinzufügungen zur aktuellen Diskussion:
1. Graffiti - speziell Graffiti des politischen Bereichs - sind wichtige Zeitdokumente. Sie können bei richtiger Interpretation Aufschluss darüber geben, wo gesellschaftspolitische Spannungsfelder bestehen. Weitergehend kann über diese Botschaften aufgezeigt werden, in welchen Bereichen politischer Handlungsbedarf besteht, bzw. in welchen Bereichen Aufklärung und politische Gegensteuerung nötig sind.
Kontraversielle Meinungen über die Kommunikationsform Graffiti zum Ausdruck zu bringen ist uraltes Menschheitsrecht und - Brauch - oppositionelle Graffiti waren den jeweiligen Obrigkeiten immer ein Dorn im Auge und entsprechende Agitation wurde zu bestimmten Zeiten mit der Todesstrafe geahndet.
2. Eine unreflektierte Zerstörung dieser Graffiti-Varianten beraubt die Wissenschaft und Politik einer wichtigen Informationsquelle. Über
Graffiti kommen gesellschaftlich verdrängte Inhalte zum Vorschein. Sie zeigen jene politischen Bereiche auf, welche im parlamentarischen Spektrum nicht erfasst sind - also die Bereiche RECHTSEXTREMISMUS auf der einen Seite, ANARCHISMUS und LINKSEXTREMISMUS auf der anderen. Eine oberflächliche Zerstörung dieser Inhalte kommt einer Verdrängung des Verdrängten gleich. Unreflektierte Zerstörung wäre also reine gesellschaftspolitische Symptombehandlung/Symptombekämpfung. An den
zugrunde liegenden Haltungen wird dadurch nichts geändert. Wir wissen dann nur nichts mehr davon.
3. Der vielfach falsch angewendete Begriff SCHMIEREREI zielt in Richtung oberflächlicher Verdrängung. SCHMIEREREIEN sind immer die Botschaften und Parolen der anderen, der politischen Gegner, jener die nicht einmal ordentlich schreiben können.., der Dummen, Mittellosen und Verachteten. Ähnlich bewertet wurden ehemals auch die Zwentendorf-Schmierereien, die Schmierereien diverser Bürgerinitiativen, die
Schmierereien der Hainburg-Gegner... Die Verwendung des Begriff Schmiererei beinhaltet also eine abwertende, vernichtende, emotionalisierende Zielsetzung. Es handelt sich um eine undifferenzierte Beurteilung unangenehmer Inhalte. Man muss sich nicht weiter damit auseinandersetzen, sie nicht einmal lesen - was bei echten Schmierereien technisch ja auch schwer möglich wäre.
4. Im Gegensatz zu Schmierereien handelt es sich bei den tausendfach in Wien verbreiteten rassistischen Parolen um klar lesbare Schriften - die auch als solche wahrgenommen und
ernst genommen werden sollten.
5. 90% aller rassistischen Graffiti in Wien stammen von einem einzigen Täter! Dabei handelt es sich um keine Theorie oder Hypothese sondern um eine empirische Feststellung, die jederzeit anhand eines graphologischen Vergleichs verifizierbar ist. Aktuelle Materialien aus einigen Wiener Bezirken wurden in den letzten Wochen auf der website des Instituts für Graffiti-Forschung veröffentlicht und sind jederzeit einsehbar -
www.graffitieuropa.org . Wir kennen diesen Aktivisten seit vielen Jahren - Veröffentlichungen über unsere Beobachtungen erfolgten laufend in der Graffiti-Enzyklopädie online -
http://www.graffitieuropa.org/enzyklopaedie.htm
. Auf http://www.graffitieuropa.org/rechts.htm
finden sie einen kleinen Überblick über Graffiti zu den Themen
Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, ...
6. Ob dieser Mensch tatsächlich im Auftrag einer Parteizentrale unterwegs ist kann ich nicht beurteilen. Eine diesbezügliche Verifizierung wäre erst über eine eingehende Befragung des Täters möglich.
7. Als Psychologe und ehemaliger Patientenanwalt im psychiatrischen Bereich erlaube ich mir die vorsichtige Diagnose, dass es sich beim "NEGER RAUS" und "KILL NIGGER" - Aktivisten um einen kranken Menschen handelt, der rasch einer entsprechenden Behandlung zugeführt werden sollte. Meine Vermutung geht in Richtung manische Schübe, die ihn dazu veranlassen, hektisch im gesamten Stadtbereich unterwegs zu sein und seine Schriften kurzfristig zu aktualisieren.
8. Für völlig unsinnig halte ich die Forderung der GRÜNEN an die Gemeinde Wien, eine entsprechende Infrastruktur zur Entfernung dieser Botschaften einzurichten. Eine Verhaftung und erfolgreiche Behandlung des Täters würde die Agitation zum Erliegen bringen, womit 90% aller rassistischen Graffiti verschwinden würden.
9. Seitens des Instituts für Graffiti-Forschung wäre es wünschenswert, wenn von den GRÜNEN politische Unterstützung bei der Dokumentation, weiteren Erforschung und Veröffentlichung der Erkenntnisse der Graffiti-Forschung zu erhalten wäre.
10. Eine sinnvolle Aufklärung über Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und die diversen anderen Formen der Intoleranz kann auf Basis der Erkenntnisse der Graffiti-Forschung erfolgen. Allerdings nicht in einer unreflektierten, vandalistischen Art und Weise, wie dies derzeit von den GRÜNEN gefordert wird.
Vielmehr sollten diese wichtigen Botschaften dazu genützt werden, Diskussionen über Vorurteile anzuregen, diese auf ihren Wahrheitsgehalt und ihre Berechtigung zu überprüfen und Argumente - auch politischer Gegner - aufzuzeigen.
Norbert Siegl, ifg
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06.04.10 - Wiener Längsschnittstudie
(Graffiti-Forschung) - Thema CROSSING.
Die Aufnahmen entstanden in
einem zeitlichen Abstand von 2 Wochen -
oben: Piece von
Wien-Besuchern aus Bulgarien, unten: gecrosst mit einem Style -
ABUSE
- der WDD-Crew
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06.04.09 - FARCE - Style an
einem Train-Yard
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06.04.09 - historische Wiener
Styles - TUMOR (Anfang der 2000er-Jahre) und TOXIC (1990er-Jahre)
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06.04.09 - MURL - einer der
verbreitetsten Styles des Jahres 2002 - erstmalige Erwähnung im Zusammenhang
mit
einer besprayten S-Bahn-Lok in der Graffiti-News 22 (Juni 2002) - http://www.graffitieuropa.org/news/022.htm
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06.04.09 - Wiener
Längsschnittstudie - 128 Bilddokumente - SOLO und CURTIS - 2006
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06.04.08: Wiener
Längsschnittstudie 2006 - 78 Bilddokumente. U.a. Besuch einer
Graffiti-Ausstellung, an welcher einige der großen Namen der
Wiener Writer-Kultur beteiligt sind. Es gibt einige sehr schöne
Bilder zu sehen, mit Graffiti hat die Ausstellung aber kaum etwas zu tun. Einzig der Writerin JAYE
(Bild rechts oben) gelang es, den Eindruck von Authentizität zu
vermitteln.
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06.04.08:
Bekämpfung extremistischer Graffiti.
Symposium des brandenburgischen Verfassungsschutzes - http://www.verfassungsschutz-brandenburg.de/sixcms/list.php?page=homepage_de
Als Vertreter des Instituts für
Graffiti-Forschung nahm Saul Len vom Frankfurter Graffiti-Archiv an
der Veranstaltung teil. Hier sein Bericht:
Brandenburg an der Havel, nicht zu verwechseln mit dem Land Brandenburg. Hab etliche Bilder mitgebracht und was
hatte ich da verloren? Nun der Verfassungsschutz Brandenburg!!! veranstaltete ein Graffitisymposium und ich hatte
einen Vortrag zu halten. Beteiligt waren auch ein Vertreter der Bahn, der die übliche Propaganda abließ wie Null Toleranz und keine Flächenfreigabe. Eine Psychologin, die
eine Untersuchung vortrug, da ging es um eine statistische Untersuchung der Writer, in der Form, sprühst du nur legal oder nur illegal oder beides? Was immer man von solchen Untersuchungen halten
mag. Der Vertreter vom Verfassungsschutz hatte sich einigermaßen sachkundig gemacht und referierte allgemein über die Geschichte und Herkunft einzelner Zeichen wie das bekannte Pfeil-N der
Amsterdamer Hausbesetzer, das aus Holland stammt und den Gaunerzinken entlehnt ist. Die Fotos seines Vortrags stammten dafür
alle aus Bildarchiven. Und sogar unser Nofittimensch war dabei. Der beschwerte sich über
Firmen wie Auto Kwasny, die an Graffiti verdienen und immer schwerer
entfernbare Farbe entwickeln und mit einem gebombten Train auf ihrer Webseite warben, was die Bahn ihnen inzwischen gerichtlich untersagte. Sonst ging es um Prävention und Verhinderung, wobei der Vortrag des Vertreters der Stadt Frankfurt/Oder noch am moderatesten ausfiel. Hier sollen großflächige Alternativen das wilde Sprühen eindämmen. Zudem erfuhr man noch ne lustige Story. Die Stadt ließ von ABM-Kräften eine digitale Bestandsaufnahme von
1600 Graffiti erstellen. Graffiti schaffen Arbeitsplätze! Offenbar haben die jeden Strich mit genauer Ortsangabe abgelichtet und nur 1600? Na da bin ich aus Frankfurt/Main anderes gewohnt. Mein Vortrag befasste sich mit der Frühzeit der Frankfurter Writer, also 88/89.
Musste mich etwas einschränken, hatte wie jeder eine halbe Stunde.
Ich denke ich hab's halbwegs hinbekommen. Zudem konnte ich in der anschließenden
Diskussion einige der üblichen Vorurteile richtig stellen. Nicht das ich viel davon erwarte, war nicht gerade die richtige Zielgruppe, naturgemäß mehrheitlich
Antigraffiti eingestellt. Dafür schadets nicht, wenn wenigstens einer für diejenigen spricht, die sich kaum auf so
eine Veranstaltung verirren. Klar könnt ich noch einen Bericht auf Indy schreiben, die rasten
dort aus. Haben wirs doch schon immer gewusst, der ist vom
Verfassungsschutz. :-))) Halb so wild, ich hab nicht die Fronten gewechselt, aber ich hab auch nicht die Paranoia vor einer Behörde, die
die Linken fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Der Verfassungsschutz ist eher ein großer Mythos bei den Linken und die brandheißen Infos sind von mir kaum zu erwarten. Warum ich dafür ausgesucht
wurde? Als einer der die Szene kennt? Nun über meine Veröffentlichungen auf der ifg- Seite. Na schau an, wir sind berühmt. ;-))).
Das Ganze dauerte einige Stunden, hatte, da ich tagsüber in der Stadt war, genug Zeit, um noch einiges zu
fotografieren:
Saul Lens Bericht auf INDYMEDIA: http://de.indymedia.org/2006/04/143702.shtml
Bericht im Tagesspiegel - Berlin wird's wieder
einmal zu bunt - BVG rüstet auf: http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/09.04.2006/2463253.asp
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06.04.07:
Wien, Graffiti-Thema Revolution. Text: "wenn
ich nicht tanze ist es nicht meine Revolution", links unten
Anarchisten-A |
06.04.07 - Forschungsdurchgang
mit 64 Bildern - hauptsächlich aus dem Bereich Writer-Kultur.
Oben
ein etwas rätselhaftes Motiv - FALCO R.I.P (rest in peace) -
mit einer Datierung
89. Nachdem Falco 1998 starb, kann sich die
Datierung nicht auf das
Entstehungsdatum beziehen. Seitenverkehrt gedreht ergibt sich das
Sterbejahr.
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06.04.07 - Entdeckung eines großen
halbverfallenen Fabrikgeländes mit vielen Werken der Writer-Kultur,
aber auch diversen raumgestalterischen grafischen Graffiti. U.a.
wurde eine der großen Hallen
kapitelweise beschriftet - 4 Bilder
als Beispiele.
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06.04.06 -
(Dokumentationsdurchgang: 48 Motive) - Styles im Wiener
S-Bahn-Bereich:
oben legal als Werbung der Fa. inotec, unten OAG, illegal
in einer zentralen Bahnstation
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06.04.06:
Klassische
Schrift-Graffiti-Techniken:
Hinzufügen, Durchstreichen,
Überschreiben, ... Im Bild erfolgte damit eine Veränderung
auf einem Plakat mit Werbung für eine Zigarettenmarke. |
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06.04.06 - neue Sticker-Motive
von SIGLA, dem bekanntesten Namen der Jahre 04 und 05
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06.04.06 - BANOS-STYLE an einer
S-Bahn.
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