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neu: Graffiti-Museum Wien - www.graffitimuseum.at
Graffiti und Street-Art: News Nr. 152/06
zur graffiti edition - Fachverlag Graffiti und Street-Art

Internationale Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen

 

 

 

06.04.12 - BIG DELIKT - Graffiti aus dem Wiener Eisenbahnbereich

 

 

 

 

06.04.12 - KRONOS - Graffiti-Style

 

 

 

 

06.04.12 - Sonderphänomen im Randbereich zu Graffiti und Street-Art - Anklageschrift gegen die österr.
Regierung, die USA, Israel, .... - Format A 4 - aufgeklebt in einer Straßenbahnhaltestelle, ...
 

 

 

 


06.04.11:

Graffiti-Thema Rassismus/Intoleranz

Seitens der Graffiti-Forschung erlaube ich mir einige Hinzufügungen zur aktuellen Diskussion:


1. Graffiti - speziell Graffiti des politischen Bereichs - sind wichtige Zeitdokumente. Sie können bei richtiger Interpretation Aufschluss darüber geben, wo gesellschaftspolitische Spannungsfelder bestehen. Weitergehend kann über diese Botschaften aufgezeigt werden, in welchen Bereichen politischer Handlungsbedarf besteht, bzw. in welchen Bereichen Aufklärung und politische Gegensteuerung nötig sind. 
Kontraversielle Meinungen über die Kommunikationsform Graffiti zum Ausdruck zu bringen ist uraltes Menschheitsrecht und - Brauch - oppositionelle Graffiti waren den jeweiligen Obrigkeiten immer ein Dorn im Auge und entsprechende Agitation wurde zu bestimmten Zeiten mit der Todesstrafe geahndet.


2. Eine unreflektierte Zerstörung dieser Graffiti-Varianten beraubt die Wissenschaft und Politik einer wichtigen Informationsquelle. Über Graffiti kommen gesellschaftlich verdrängte Inhalte zum Vorschein. Sie zeigen jene politischen Bereiche auf, welche im parlamentarischen Spektrum nicht erfasst sind - also die Bereiche RECHTSEXTREMISMUS auf der einen Seite, ANARCHISMUS und LINKSEXTREMISMUS auf der anderen. Eine oberflächliche Zerstörung dieser Inhalte kommt einer Verdrängung des Verdrängten gleich. Unreflektierte Zerstörung wäre also reine gesellschaftspolitische Symptombehandlung/Symptombekämpfung. An den zugrunde liegenden Haltungen wird dadurch nichts geändert. Wir wissen dann nur nichts mehr davon.


3. Der vielfach falsch angewendete Begriff SCHMIEREREI zielt in Richtung oberflächlicher Verdrängung. SCHMIEREREIEN sind immer die Botschaften und Parolen der anderen, der politischen Gegner, jener die nicht einmal ordentlich schreiben können.., der Dummen, Mittellosen und Verachteten. Ähnlich bewertet wurden ehemals auch die Zwentendorf-Schmierereien, die Schmierereien diverser Bürgerinitiativen, die Schmierereien der Hainburg-Gegner... Die Verwendung des Begriff Schmiererei beinhaltet also eine abwertende, vernichtende, emotionalisierende Zielsetzung. Es handelt sich um eine undifferenzierte Beurteilung unangenehmer Inhalte. Man muss sich nicht weiter damit auseinandersetzen, sie nicht einmal lesen - was bei echten Schmierereien technisch ja auch schwer möglich wäre.


4. Im Gegensatz zu Schmierereien handelt es sich bei den tausendfach in Wien verbreiteten rassistischen Parolen um klar lesbare Schriften - die auch als solche wahrgenommen und ernst genommen werden sollten.


5. 90% aller rassistischen Graffiti in Wien stammen von einem einzigen Täter! Dabei handelt es sich um keine Theorie oder Hypothese sondern um eine empirische Feststellung, die jederzeit anhand eines graphologischen Vergleichs verifizierbar ist. Aktuelle Materialien aus einigen Wiener Bezirken wurden in den letzten Wochen auf der website des Instituts für Graffiti-Forschung veröffentlicht und sind jederzeit einsehbar - www.graffitieuropa.org . Wir kennen diesen Aktivisten seit vielen Jahren - Veröffentlichungen über unsere Beobachtungen erfolgten laufend in der Graffiti-Enzyklopädie online - http://www.graffitieuropa.org/enzyklopaedie.htm . Auf http://www.graffitieuropa.org/rechts.htm finden sie einen kleinen Überblick über Graffiti zu den Themen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, ...


6. Ob dieser Mensch tatsächlich im Auftrag einer Parteizentrale unterwegs ist kann ich nicht beurteilen. Eine diesbezügliche Verifizierung wäre erst über eine eingehende Befragung des Täters möglich. 


7. Als Psychologe und ehemaliger Patientenanwalt im psychiatrischen Bereich erlaube ich mir die vorsichtige Diagnose, dass es sich beim "NEGER RAUS" und "KILL NIGGER" - Aktivisten um einen kranken Menschen handelt, der rasch einer entsprechenden Behandlung zugeführt werden sollte. Meine Vermutung geht in Richtung manische Schübe, die ihn dazu veranlassen, hektisch im gesamten Stadtbereich unterwegs zu sein und seine Schriften kurzfristig zu aktualisieren.


8. Für völlig unsinnig halte ich die Forderung der GRÜNEN an die Gemeinde Wien, eine entsprechende Infrastruktur zur Entfernung dieser Botschaften einzurichten. Eine Verhaftung und erfolgreiche Behandlung des Täters würde die Agitation zum Erliegen bringen, womit 90% aller rassistischen Graffiti verschwinden würden.


9. Seitens des Instituts für Graffiti-Forschung wäre es wünschenswert, wenn von den GRÜNEN politische Unterstützung bei der Dokumentation, weiteren Erforschung und Veröffentlichung der Erkenntnisse der Graffiti-Forschung zu erhalten wäre.


10. Eine sinnvolle Aufklärung über Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und die diversen anderen Formen der Intoleranz kann auf Basis der Erkenntnisse der Graffiti-Forschung erfolgen. Allerdings nicht in einer unreflektierten, vandalistischen Art und Weise, wie dies derzeit von den GRÜNEN gefordert wird. 
Vielmehr sollten diese wichtigen Botschaften dazu genützt werden, Diskussionen über Vorurteile anzuregen, diese auf ihren Wahrheitsgehalt und ihre Berechtigung zu überprüfen und Argumente - auch politischer Gegner - aufzuzeigen. 

Norbert Siegl, ifg

 

 

 

 

06.04.10 - Wiener Längsschnittstudie (Graffiti-Forschung) - Thema CROSSING.
Die Aufnahmen entstanden in einem zeitlichen Abstand von 2 Wochen -
oben: Piece von Wien-Besuchern aus Bulgarien, unten: gecrosst mit einem Style -
ABUSE - der WDD-Crew


 

 

 

 

 

06.04.09 - FARCE - Style an einem Train-Yard
 

 

 

 

 

06.04.09 - historische Wiener Styles - TUMOR (Anfang der 2000er-Jahre) und TOXIC (1990er-Jahre)

 

 

 

 

06.04.09 - MURL - einer der verbreitetsten Styles des Jahres 2002 - erstmalige Erwähnung im Zusammenhang
mit einer besprayten S-Bahn-Lok in der Graffiti-News 22 (Juni 2002) - http://www.graffitieuropa.org/news/022.htm 

 

 

 

 

06.04.09 - Wiener Längsschnittstudie - 128 Bilddokumente - SOLO und CURTIS - 2006

 

 

 

 

06.04.08: Wiener Längsschnittstudie 2006 - 78 Bilddokumente. U.a. Besuch einer Graffiti-Ausstellung, an welcher einige der großen Namen der Wiener Writer-Kultur beteiligt sind. Es gibt einige sehr schöne Bilder zu sehen, mit Graffiti hat die Ausstellung aber kaum etwas zu tun. Einzig der Writerin JAYE (Bild rechts oben) gelang es, den Eindruck von Authentizität zu vermitteln. 

 

 

 


06.04.08:

Bekämpfung extremistischer Graffiti. Symposium des brandenburgischen Verfassungsschutzes - http://www.verfassungsschutz-brandenburg.de/sixcms/list.php?page=homepage_de 

Als Vertreter des Instituts für Graffiti-Forschung nahm Saul Len vom Frankfurter Graffiti-Archiv an der Veranstaltung teil. Hier sein Bericht:

Brandenburg an der Havel, nicht zu verwechseln mit dem Land Brandenburg. Hab etliche Bilder mitgebracht und was hatte ich da verloren? Nun der Verfassungsschutz Brandenburg!!! veranstaltete ein Graffitisymposium und ich hatte einen Vortrag zu halten. Beteiligt waren auch ein Vertreter der Bahn, der die übliche Propaganda abließ wie Null Toleranz und keine Flächenfreigabe. Eine Psychologin, die eine Untersuchung vortrug, da ging es um eine statistische Untersuchung der Writer, in der Form, sprühst du nur legal oder nur illegal oder beides? Was immer man von solchen Untersuchungen halten mag. Der Vertreter vom Verfassungsschutz hatte sich einigermaßen sachkundig gemacht und referierte allgemein über die Geschichte und Herkunft einzelner Zeichen wie das bekannte Pfeil-N der Amsterdamer Hausbesetzer, das aus Holland stammt und den Gaunerzinken entlehnt ist. Die Fotos seines Vortrags stammten dafür alle aus Bildarchiven. Und sogar unser Nofittimensch war dabei. Der beschwerte sich über Firmen wie Auto Kwasny, die an Graffiti verdienen und immer schwerer entfernbare Farbe entwickeln und mit einem gebombten Train auf ihrer Webseite warben, was die Bahn ihnen inzwischen gerichtlich untersagte. Sonst ging es um Prävention und Verhinderung, wobei der Vortrag des Vertreters der Stadt Frankfurt/Oder noch am moderatesten ausfiel. Hier sollen großflächige Alternativen das wilde Sprühen eindämmen. Zudem erfuhr man noch ne lustige Story. Die Stadt ließ von ABM-Kräften eine digitale Bestandsaufnahme von 1600 Graffiti erstellen. Graffiti schaffen Arbeitsplätze! Offenbar haben die jeden Strich mit genauer Ortsangabe abgelichtet und nur 1600? Na da bin ich aus Frankfurt/Main anderes gewohnt. Mein Vortrag befasste sich mit der Frühzeit der Frankfurter Writer, also 88/89. Musste mich etwas einschränken, hatte wie jeder eine halbe Stunde. Ich denke ich hab's halbwegs hinbekommen. Zudem konnte ich in der anschließenden Diskussion einige der üblichen Vorurteile richtig stellen. Nicht das ich viel davon erwarte, war nicht gerade die richtige Zielgruppe, naturgemäß mehrheitlich Antigraffiti eingestellt. Dafür schadets nicht, wenn wenigstens einer für diejenigen spricht, die sich kaum auf so eine Veranstaltung verirren. Klar könnt ich noch einen Bericht auf Indy schreiben, die rasten dort aus. Haben wirs doch schon immer gewusst, der ist vom Verfassungsschutz. :-))) Halb so wild, ich hab nicht die Fronten gewechselt, aber ich hab auch nicht die Paranoia vor einer Behörde, die die Linken fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Der Verfassungsschutz ist eher ein großer Mythos bei den Linken und die brandheißen Infos sind von mir kaum zu erwarten. Warum ich dafür ausgesucht wurde? Als einer der die Szene kennt? Nun über meine Veröffentlichungen auf der ifg- Seite. Na schau an, wir sind berühmt. ;-))). Das Ganze dauerte einige Stunden, hatte, da ich tagsüber in der Stadt war, genug Zeit, um noch einiges zu fotografieren:

Saul Lens Bericht auf INDYMEDIA: http://de.indymedia.org/2006/04/143702.shtml 

Bericht im Tagesspiegel - Berlin wird's wieder einmal zu bunt - BVG rüstet auf: http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/09.04.2006/2463253.asp 

 

 

 

06.04.07:

Wien, Graffiti-Thema Revolution. Text: "wenn ich nicht tanze ist es nicht meine Revolution", links unten Anarchisten-A

 

 

 

 

06.04.07 - Forschungsdurchgang mit 64 Bildern - hauptsächlich aus dem Bereich Writer-Kultur.
Oben ein etwas rätselhaftes Motiv - FALCO R.I.P (rest in peace) -
mit einer Datierung 89. Nachdem Falco 1998 starb, kann sich die
Datierung nicht auf das Entstehungsdatum beziehen. Seitenverkehrt gedreht ergibt sich das Sterbejahr. 

 

 

 

06.04.07 - Entdeckung eines großen halbverfallenen Fabrikgeländes mit vielen Werken der Writer-Kultur,
aber auch diversen raumgestalterischen grafischen Graffiti. U.a. wurde eine der großen Hallen
kapitelweise beschriftet - 4 Bilder als Beispiele.

 

 

 

 

06.04.06 - (Dokumentationsdurchgang: 48 Motive) - Styles im Wiener S-Bahn-Bereich:
oben legal als Werbung der Fa. inotec, unten OAG, illegal in einer zentralen Bahnstation

 

 

 

06.04.06: 

Klassische Schrift-Graffiti-Techniken: 
Hinzufügen, Durchstreichen, Überschreiben, ... Im Bild erfolgte damit eine Veränderung auf einem Plakat mit Werbung für eine Zigarettenmarke.

 

 

 

 

06.04.06 - neue Sticker-Motive von SIGLA, dem bekanntesten Namen der Jahre 04 und 05

 

 

 

 

06.04.06 - BANOS-STYLE an einer S-Bahn.

 

 

 


Zuletzt veröffentlichte Ausgabe - http://graffitieuropa.org/news/151.htm

Inhaltsangabe (Schlagwörter, Keywords) finden sie in der Graffiti-Enzyklopädie online: http://graffitieuropa.org/enzyklopaedie.htm ( Sicherungsseite: http://members.chello.at/norbert.siegl/  )  

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last update: 12.04.2006

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