Graffiti-News 53
27.2. - 4.3.2003

Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschung

Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen, zur internationalen Auftragsvermittlung

neu: Street-Art und Graffiti-Museum Wien - www.graffitimuseum.at  

4.3.2003

 

Beitrag zur Graffiti-Bibliographie:

liebe.komm, Botschaften des Herzens, Katalog der Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Band 17, 2003, herausgegeben von Benedikt Burkard, Edition Braus, ISBN 3-89904-053-8

In einem Beitrag von Corinna Engel (S 208 - 211) wird auch auf Graffiti eingegangen, u.a. findet man das Foto einer Kyselak-Inschrift (zur Verfügung gestellt vom Institut für Graffiti-Forschung).

 

 

In Deutschland und v.a. in Berlin gibt es einige Firmen die "Graffiti-Entfernung" anbieten - dasselbe Angebot nun auch in Wien - siehe Abbildung links - in der falschen Schreibweise GRAFITTI.

 

 

Anti-Amerikanismus in einem Piece der Sprayer-Kultur vom Alexanderplatz in Berlin:

 

 

Dokumente der Wiener Kleber/Sticker-Kultur - 7. Bezirk:

 

  

Piece vom vienna wall:

 

 

3.3.2003

 

Entwicklungsschritte eines Pieces vom first vienna wall:

Dokumentation 24.2.2003:

Dokumentation 2.3.2003:

 

CASTOR STOPPEN - eine Forderung die auch immer wieder in Graffiti artikuliert wird. Im Bild unten (von der letzten Bundestagswahl aus Friedrichshain) dem Politiker der GRÜNEN, Ströbele, mit aufgeklebter Sprechblase in den Mund gelegt (Politgraffito, politischer Aufkleber, Cutout mit politischer Botschaft). 

 

 

 

2.3.2003

 

Zugriffe auf die Frontseite graffiti.netbase.org im Februar 2003:

Insgesamt 21.505 Zugriffe, täglicher Durchschnitt: 768 Zugriffe, aktueller Zählerstand: 353.356

 

 

News aus Frankfurt:

Links: Schablonengraffito - Herr Len teilt mit, dass diese technische Variante in Frankfurt selten zu finden ist. Rechts: Tags auf einem Brückenpfeiler.

 

 

1.3.2003

 

Zum Thema "Graffiti und Strafrecht" erhielten wir folgende Mitteilung von Herrn Nickel aus Hildesheim:

 

Liebe Leute vom Institut,

nachdem ich mich vor ca. 3 Wochen per Mail bei Ihnen gemeldet hatte, um Informationen über die Identifizierung von Sprayern in Strafverfahren anhand von Tags zu erhalten, möchte ich nun den Ausgang eines solchen Prozesses mitteilen. Eine exemplarische Aufarbeitung der Frage ist mir leider im Moment nicht möglich, da es soweit ersichtlich keine einheitliche Rechtsprechung oder gefestigte Grundsätze gibt. Dennoch hier ein Einzelfall, der für manche vielleicht hilfreich ist:

Ein junger Mann wurde beschuldigt, einen Eisenbahnwagen großflächig mit Graffiti besprüht zu haben. Er war bereits früher strafrechtlich auffällig geworden unter Verwendung eines bestimmten Tags. Dieselbe Buchstabenkombination fand sich auch im zu verhandelnden Fall auf dem Eisenbahnwagen. Unmittelbare Tatzeugen gab es nicht.
Das Amtsgericht Hildesheim hat den Mann mit der Begründung freigesprochen, dass allein eine bestimmte Buchstabenkombination kein ausreichend Beweismittel sei, das zweifelsfrei auf die Täterschaft einer bestimmten Person schließen lasse. Vielmehr sei auch eine Imitation oder ein mehrfacher Gebrauch der Buchstabenkombination möglich. Einem angekündigten Beweisantrag, Frau Uduverella aus Hamburg als sachverständige Zeugin zu dieser Frage zu vernehmen, musste nicht mehr nachgegangen werden, da das Gericht die Frage aus eigener Sachkunde beantworten konnte.

Obwohl ein Freispruch angesichts solcher Beweislage eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, muss das Urteil meiner Meinung nach als positives Signal gewertet werden.

Ich hoffe, dass Ihnen die Information weiterhilft und verbleibe mit freundlichen Grüßen,

Sebastian Nickel

 

 

Mitteilung von Herrn Len

Scannerbild aus der "Gartenlaube" von1893. Es gehört zu den ältesten Graffitiformen, Namensherzen in Bäume zu ritzen, und schon im vorletzten Jahrhundert wurde dies in einem Holzschnitt in der Gartenlaube karikiert.

Hier dasselbe Phänomen - dokumentiert 1997 an einem Baum am Grazer Schlossberg (im Bild links die damalige ifg-Vorsitzende Susanne Schaefer-Wiery).

 

 

Berlin-Friedrichstrasse:

Von kiddy citny gestaltetes
Teilstück der Berliner Mauer.

 

 

28.2.2003

 

FIVE 1 - Tag aus dem 5ten Wiener Gemeindebezirk.

 

 

Politische Graffiti aus Wien:

Links: Ein Klassiker seit Jahrzehnten - Aufruf zur Opernball-Demonstration - aktuell in einer Telefonzelle dokumentiert. Rechts: Protestgraffito gegen die Neuauflage der FPÖVP-Koalition am Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Vermutlich sehr kurzlebig - es war nur noch in "gelöschtem" Zustand fotografierbar. 

 

 

27.2.2003

 

Erfolgreiche Aktion in Kassel zur Erhaltung legaler Flächen für Sprayer:

http://germany.indymedia.org/2003/02/42917.shtml 

 

 

"HOMER"-Tag aus einer Wiener S-Bahn-Station (Wien 14). Es ist ein bekanntes Phänomen, dass von manchen Taggern bekannte Namen und Begriffe angeeignet und verbreitet werden.

 

  

 

News von Saul Len:

Graffiti-Style in einer Ausstellung in Offenbach -
mehr davon in der Graffiti-News Nr. 52...

 

 

Graffiti Tags aus Frankfurt:

  

 

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Zuletzt veröffentlichte Ausgabe (Graffiti-News Nr. 52): Graffiti News, 52/2003