Internationale Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen

Graffiti-News 71/2004

Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschung

zur graffiti edition - Fachverlag Graffiti und Street-Art
 

neu: Street-Art und Graffiti-Museum Wien - www.graffitimuseum.at
 

 

 

15.2.2004

 

 

Zwei Beispiele für die vielfältigen Anfragen von StudentInnen und ihre unterschiedlichen Vorstellungen, die laufend das ifg erreichen (Originaltexte, anonymisiert):

 

hallo - liebes graffiti-team, eben war ich bei ihnen auf der internetseite und habe das reichhaltige angebot gesehen. ich studiere kommunikationsdesign an der fachhochschule für design und medien in ... und besuche ab dem ersten märz das letzt - das achte - semester.
zur zeit schreibe ich an einer hausarbeit, die das thema "Konzept für eine Anit-Graffiti Präventionskampagne" beinhaltet. jetzt endlich kommen sie zum einsatz. ist es möglich mir material von ihnen zukommen zu lassen??? alles, was das thema behandelt, wie sie mit dem thema umgehen, etc????

vielen dank für ihre aufmerksamkeit, schönen sonntag noch, alex ...zien, hannover, deutschland

 
Hi! Ich bin bei meiner Internetrecherche bei Google auf Eure Seite gestossen...erstmal ein Lob, sie ist wirklich sehr umfangreich und interessant gestaltet... Ich bin Student an der Volkskunde an der Universitaet Hamburg und arbeite zur Zeit an einem Projekt ueber den "Wahlkampf im oeffentlichen Raum". Wie ihr bestimmt wisst ist in Hamburg in zwei Wochen eine Buergerschafttswahl und somit ist zur Zeit ganz Hamburg mit Wahlplakaten ubersaet. Ein Teil meines Projektes soll sein, auch die "Umgestaltung" dieser Wahlplakate durch gezielte Aktionen wie z.B. Graffiti oder auch reinen Vandalismus ( ich weiss, dass wiederum hat mit Graffiti nur entfernt zu tun) zu reflektieren. Auf Eurer Seite habe ich nun einige Fotos von Aktionen zu dem Wahlkampf in Hessen gefunden ,und ich wollte auf diesen Wege fragen, ob ihr mir vielleicht mit weiteren Informationen bei meinem Projekte helfen koennt. Vielleicht gibt es ja z.B.Literaturtipps oder andere hilfreiche Informationen mit denen ihr mir weiterhelfen koennt. Ich wuerde mich freuen, wenn ihr Kontakt mit mir aufnehmen wuerdet... meine Email lautet ..., gruss, ....olf

 

 

 

 

Graffiti-Dokumentation Wien 2004:

Motive aus dem 7ten Bezirk, einem der graffiti-aktivsten Bezirke von Wien. 
Klassische Protestgraffiti, teilweise in Schablonentechnik ausgeführt, u.a. mit Bezug auf Wien und auf Marcus Omofuma, der bei einer polizeilichen Abschiebeaktion ums Leben kam, diverse Tags auf Klebern und direkt an einer Haustüre, zwei Motive zum Opernball - einmal als Protestkleber, einmal als klassisches Graffito an einer Litfasssäule:

 

 

 

15.02.2004

 

Stencil graf from madrid (spain). 
http://www.geocities.com/stencil_einsamkeit

EINSAMKEIT. LA SENDA DEL DINOSAURIO.















 

 

 

Hinweis auf eine Veranstaltung zum Thema Jugendkultur in Steyr, OÖ:

 

TATORT STRASSE – GRAFFITI ART & SZENE

Der Kulturverein röda widmet sich im Februar und März 04 dem Thema Graffiti: Kunstform, Straßenaktivismus, politische Initiative (Zitat: Das Politische muß sich nicht in den Bildern befinden, es liegt im Akt der Aneignung. Es verstößt gegen die Regeln der kapitalistischen Gesellschaft.), eine Veranstaltungsreihe mit insgesamt 6 Veranstaltungen.
Graffiti, in den 70er und frühen 80er Jahren in den USA als Ausdrucksform von Jugendlichen entstanden, wurden und werden nach wie vor kriminalisiert und strafrechtlich verfolgt.
Der Kulturverein röda möchte im kommenden Monat sowohl die Geschichte, die Entwicklung und die Inhalte von Graffiti zeigen und diskutieren.

Am Freitag, den 13. Februar wird die insgesamt drei Wochen laufende Ausstellung von Fotos verschiedener Graffitis aus Europa, zusammengetragen von Reinhard Kaufmann, eröffnet.
Im Rahmen dieses Abends veranstaltet der Kulturverein röda eine ExpertInnendiskussion mit aktiven SprayerInnen, einem Kriminalsoziologen, einem Vertreter des Instituts für Graffitiforschung und der Politik. Anschließend Dj-line im Café.
In den Semesterferien laden wir alle Jugendliche ein, im Rahmen von Workshops selbst Graffitis zu erstellen, gemeinsam mit dem Verein Borderspeak werden auch Freizeitaktivitäten wie Skaten und Breakdancen stattfinden. 
Zwei der international renommiertesten Filmdokumentationen, die die Geschichte und Vielfältigkeit von Graffiti dokumentieren, werden am 19. Februar „Style Wars“ und am 26. Februar „Wild Style“ gezeigt.
Am 6. März findet zum Abschluß der Reihe ein großer Event mit einer österreichischen Hip Hop Band „Markante Handlungen“, Präsentation der entstandenen Graffitis, Videos der Szene, Fingerboarder etc... statt.

Der Kulturverein röda möchte mit dieser Veranstaltungsreihe ein Stück Graffiti-, HipHop-Szene einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen, und für eine breitere Anerkennung der Graffiti Szene werben. 

Für Interessierte werden ab Di den 24.2. Führungen und Filme angeboten.
Terminvereinbarung unter kv röda 07252/76285. 

Veranstaltungskalender: 

FR, 13. 2. 2004 Ausstellungseröffnung Tatort Strasse – Grafitti Art & Szene 
19.00 Vernissage der Ausstellung von Graffiti-Fotos aus Steyr, Wien, Graz, Venedig, Rostock. Reinhard Kaufmanns Fotodokumente versuchen vor allem den ästhetischen Aspekt von Graffiti, meist in ihrem Bezug zur näheren oder weiteren Umgebung, abzubilden.
Die Präsentation dieser Arbeiten in einer klassischen Ausstellung dient als Kristallisationskern für eine Reihe von Veranstaltungen und Ereignissen mit AkteurInnen der jungen Kulturszene und Menschen, die sich dafür interessieren.
20.00 Im Anschluss wird eine Diskussion mit ExpertInnen stattfinden, wo das Phänomen Graffiti aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden soll, um dem Publikum eine differenziertere Sichtweise zu ermöglichen.
Eingeladen sind: VertreterInnen der Sprayer-Szene: AIKA Surround, Shue /Lords Crew; Arno Pilgram Kriminalsoziologe aus Wien, Norbert Siegl vom Institut für Graffitiforschung Wien, und Andreas Kupfer Steyrer Politiker.
22.00 DJ-Line mit AIKA Surround

MO16. 2. – DO 19. 2. 2004 Ferienprogramm - Open Space in den Rödahallen ...
... für SprayerInnen /SkaterInnen / BreakerInnen jeweils von 11.00 bis 19.30 Uhr.
Im Rahmen der Graffitiausstellung organisiert der Verein Boarderspeak und das röda ein Aktivprogramm. 

Skaten im röda, verschiedene Rampen im großen Saal 
Breakdancen im Café 
SprayerInnen in Aktion 
DJ-Lines mit Roli, Didi und Uli
Fingerboarden
... der Verein Boarderspeak filmt mit und präsentiert den Mitschnitt beim Abschlußevent am 6. März 04.

DO 19. 2. 2004 "Style Wars" / 20.15 Uhr
Videoprojektion - New York's Kings of Graffiti
Ein Film von Tony Silver und Henry Chalfant. Original Version (Englisch), 70 min.

Style Wars ist eine Fernsehdokumentation von Henry Chalfant und Toni Silver, die die Entstehungsgeschichte von Graffiti in New York beleuchtet. Dabei geht es sowohl um die künstlerische Entwicklung der Szene und die Ausbildung neuer Stile als auch um die Kriminalisierung der Sprüher durch die städtischen Autoritäten. Zu Wort kommen neben vielen Old School Writern auch der damalige New Yorker Bürgermeister Edward Koch, der als ausgesprochener Graffiti-Gegner von sich reden machte. Koch war es, der die U-Bahndepots durch Stacheldraht und Hundestaffeln sichern ließ und das New Yorker Graffiti-Gesetz von 1972 verschärfte: War es bislang für Jugendliche verboten gewesen, Sprühdosen in öffentlichen Einrichtungen mit sich zu führen, so war es nach 1985 verboten, Sprühdosen an Jugendliche zu verkaufen. 
Der Film war für die jungen HipHops in Europa deshalb wichtig, weil sie hier sehr viele verschiedene Graffiti-Bilder und Styles sehen konnten - und diese per Standbild und Buttterbrotpapier abpausen, wie es beispielsweise DJ Marius No 1 gemacht hatte - vor allem aber konnte man die Old School-Legende Dondi am Zug beim Sprühen zusehen. In einer Zeit, in der es keine Lehrvideos gab und auch sonst wenig Informationen zu HipHop, war dieser Film eine schier unerschöpfliche Quelle.
Dieser Film ist einer der Gründe, dass in den frühen 80er Jahren die HipHop bzw. Graffiti-Welle um den Globus schwappte. Eine zeitlose Dokumentation einer einzigartigen Bewegung.

DO 26. 2. 2004 Wild Style / 20.15 Uhr
Videoprojektion, Regie: Charlie Ahearn, USA 1982, OmUt, 82 Minuten 
Soundtrack: Fab Five Freddy / Chris Stein, 1983; 

Wild Style, halb Fiktion, halb Dokumentation, erzählt die Geschichte einer weißen Journalistin, die eine Reportage über die aufstrebende New Yorker HipHop-Szene machen will. Ihr plötzliches Auftauchen in den Clubs, auf Block Parties und sogar in den Yards löst eine Grundsatz-Diskussion in der Szene aus: die große Angst vor einem Ausverkauf der eigenen Kultur streitet mit der Hoffnung auf die lang ersehnte Chance, ganz groß raus zu kommen. Besonders beeindruckend sind die eingebauten Originalszenen, etwa von einer Breakdance Battle der Cold Crush Brothers mit den Fantastic Freaks. 
Interessant aus deutscher Sicht: Wild Style wurde vom ZDF koproduziert. Und ohne die finanzielle Hilfe aus Deutschland hätte Charly Ahearn seinen Film wohl nicht zu Ende bringen können. Im ZDF wurde der Film dann auch uraufgeführt! In der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln, das heißt, man konnte die O-Töne der großen Vorbilder samplen! Bedauerlicherweise hatte sich das ZDF die Senderechte nur für 20 Jahre gesichert. Aber wer konnte damals schon ahnen, dass nach 20 Jahren hierzulande der große HipHop-Boom ausbrechen würde. Source Magazin: „best hiphop-movie ever“

SA 6. 3. 2004: abschlußevent > tatort strasse - graffiti art & szene > ab 20 Uhr
live "markante handlungen"(rückgrat, kayo & phekt und die antwort)
präsentation graffitis, visuals, breakdancerInnen, fingerboarden ...

 

 

05.02.2004

 

Schablonen-Graffiti - Motive aus
Graz und Wien. Dokumentation:
the ant, 2003

 

 

03.02.2004

 

Neues Web-Album des hessischen Graffiti-Spezialisten Saul Len:

http://graffiti.netbase.org/len042/index.htm

... zum web-album

 

 

Einige sehr schöne Fotos der sowjetischen Graffiti im deutschen Reichstagsgebäude finden sie auf einer Seite der University of Minnesota

 

 

 

02.02.2004

 

(Schablonen-) Graffiti-Kultur in einem offiziellen Werbeplakat in Wien:

 

 

31.01.2004

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

wir betreiben eine Website, die das Thema Graffiti in Berlin als Inhalt hat. Gemeint sind hier keine politischen Parolen oder sogenannte Streetart, sondern Graffiti im Sinne der Jugendbewegung, die sich im Hip Hop Bereich ansiedelt.
Wir würden uns freuen, wenn Sie die Seite www.overkill.de doch mal in Augenschein nehmen würden und uns Ihre Meinung zu dieser mitteilen würden. Über eine Verlinkung würde ich mich ebenfalls freuen.

Kens, Overkill Team

 

 


News von cane ( http://www.spraycity.net/ ) aus Klagenfurt - styles von BUSK.DHP und ein bombing von DPC:

 

 

28.01.2004

 

 

Graffiti - Beitrag zur "pro und contra Graffiti" Diskussion.

Hallo!

Ich bin im Internet auf Eure Seiten gestoßen, weil ich per ”Google“ gezielt nach FOENS / Düsseldorf gesucht habe. Als S-Bahn-Fahrgast sehe ich tagtäglich die Aufschrift FOENS in den verschiedensten Ausfertigungen in Ddf.-Hbf-Nähe - und wollte endlich wissen, was das soll - und welchem Zweck das dient. Ursprünglich dachte ich, das sei sicher der Name einer Düsseldorfer Rockband oder ähnliches...

Vielleicht könntet Ihr mich ja mal aufklären. 

Vorab: ich bin Grafik-Designer, kein Beamter *grins*, ich habe einen Job in einem Verlag in Ratingen - und bin somit sicher nicht blind für die Schönheit von Graffiti, grafischem Können usw. ...
...trotzdem, ich verstehe dies ganze Gesprühe nicht. Zumindest dann nicht, wenn es so massiv ist und jeder freie Meter zugekleistert wird.

Ich bin 42 – und zu meiner Teenyzeit gab es auch schon Graffiti. Wenn das Graffito aber schön war und geil aussah, dann wurde es nicht tagsdrauf gleich wieder von einem anderen übersprüht und: DIE AUSSAGE DER GRAFFITI WAR FÜR JEDERMANN ERKENNBAR. Da standen dann so Sachen wie „Freiheit für Nicaragua“ oder „Free the RAF“ usw. Oft sah man die Stones-Zunge, das Markenzeichen der Rolling Stones usw. ...
Man konnte also etwas anfangen mit den Graffiti an den Wänden. 

Nicht nur der Opi oder die Hausfrau von Nebenan können mit dem ganzen Kürzelkleister nix anfangen, auch Leute wie ich - oder mein Sohn, der mittlerweile 14 Jahre alt ist und das alles total sinnlos und schäbig findet.

Ich sitze z.B. tagtäglich in der S-Bahn - und die Fahrt von Köln-Weiden nach Ratingen ist hin und zurück immer verdammt lang. Ich kann während der öden, langweiligen Fahrten zeitweilig nicht einmal mehr durch die Scheiben gucken, weil die zugesprüht oder total verscratcht wurden - ich finde das ehrlich gesagt scheisse! Da ist nix revolutionäres dran.

Klärt mich bitte mal auf! Danke vorab.

Detlef Gruss

 

 

Im Rhein/Maingebiet hat sich der Verein Einwandfrei gegründet. Einige prominente Namen, wie z.B. der Franfurter Graffiti-Forscher Saul Len, garantieren den nötigen Sachverstand:


http://germany.indymedia.org/2004/01/72986.shtml

Vereins HP:
http://www.einwandfrei.org/

 

Zuletzt veröffentlichte Ausgabe - Graffiti-News Nr. 70 - http://graffitieuropa.org/news/070.htm

Zugang zu allen bisher veröffentlichten News-Artikeln mit kurzer Inhaltsangabe (Schlagwörter, Keywords) finden sie in der Graffiti-Enzyklopädie online: http://graffitieuropa.org/enzyklopaedie.htm ( Sicherungsseite: http://members.chello.at/norbert.siegl/  )  

©2005 Institut für Graffiti-Forschung

Hinweise, Zusendungen, Mitarbeit und konstruktive Kritik sind willkommen:
0043 699 8139 0029 oder graffiti@chello.at

last update: 15.02.2004
 

Internationale Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen